Jancree-News September 2023
Klaus Schmid - "The Strongbeat of Jancree" - beendet lange Drummer- und Musikerkarriere
Klaus Schmid hat nun offiziell nach etwas mehr als 50 Jahren hinter den Drums das Ende seiner intensiven und erfolgreichen Karriere und Laufbahn als Schlagzeuger und Musiker verkündet. Der Abschied von der Bühne und aus dem Musikbusiness verlief, ganz im Gegenteil zu seinem energiegeladen und unüberhörbar kraftvollen Schlagzeugspiel, eher still und leise. Nach dem offiziellen Farewell mit seinen mehr als drei Jahrzehnten bei Jancree im Jahr 2021 hatte Klaus Schmid sein Können in den letzten Jahren zunächst noch in den Dienst einiger musikalischer Live-Projekte im Heidelberger Raum gestellt, bevor er erstmals Anfang des Jahres ernsthaft über einen vollständigen Rückzug aus der Musikwelt nachgedacht hatte. Auch auf dem Hintergrund, dass es seiner Meinung nach, nach dem Aus seiner Band Jancree, »keine von der Qualität und dem Anspruch her auch nur ansatzweise vergleichbare Band in der Region gibt.«
Es ist kein Geheimnis, dass er schon seit längerem mit den drastischen Verwerfungen im Musikbusiness mehr und mehr gefremdelt hat und diesen immer weniger abgewinnen konnte. Ob es sich um die schlechten Live-Bedingungen für Bands mit eigenen Songs, das nahezu skandalöse Bezahlsystem der Streaming-Dienste, die enorme Kommerzialisierung von Musik oder Auswirkungen von Algorithmen und künstlicher Intelligenz auf kreative Prozesse für Musikschaffende handelt. Er konnte dies alles bis zuletzt kaum noch mit seinen inneren Überzeugungen als Musiker, der maßgeblich von der Rockmusik der 50er, 60er und 70er Jahre und der Jazz-Fusion-Ära und dessen Schlagzeug-Ikonen musikalisch sozialisiert wurde, in Einklang bringen. Einer Ära, in der handwerkliches Können und Songwriting-Qualitäten noch wesentlich im Vordergrund standen und nicht »Lifestyle, Sponsoring, Branding und dergleichen in einer völlig durchkommerzialisierten Welt«, wie Musiklegende John Oates kürzlich in einem Interview in Bezug auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Musikkultur bemerkte.
Klaus Schmid: »Als ich 1958 geboren wurde, waren Leute wie Chuck Berry, Little Richard und Eddie Cochran in den Charts vertreten. Bei meinen ersten Gehversuchen als Schlagzeuger im Teenager-Alter Anfang der 70er Jahre hieß es bei den raren Musik-TV-Ergeignissen im Elternhaus noch »Marc Bolan versus Ernst Huberty«, also »Ilja Richters Disco gegen samstägliche Sportschau-Einöde«. Ganz zu Schweigen von den Auseinandersetzungen, die mein Bruder wegen heimlichem Rock'n'Roll-Hören auf dem Dachboden noch einige Jahre zuvor austragen musste. Ein gänzlich anderer und rebellischer Zeitgeist mit Rockmusik für mich als begleitendem Soundtrack jener Tage.« Dieses Statement sagt sehr viel über seinen musikalischen Spirit aus.
Es gibt nicht wenige, die Klaus Schmid für einen der besten Rock-Drummer Deutschlands halten, auch wenn er diese Aussagen in der für ihn typisch bescheiden Art mit dem Satz kontert: »Ich weiß, was ich am Schlagzeug kann und was nicht.« Hört man sich die umfangreichen Studio- und Live-Veröffentlichungen in der Diskografie seiner Band Jancree an, bei denen er mit seinem Spiel zu hören ist, kommt man aber nicht umhin, ihm und seiner Arbeit hinter den Drums als voll ausgebildeter Schlagzeuger mit Notenkenntnis allergrößten Respekt zu zollen und sich die Aussagen noch mal genauer anzuschauen. Ganz nebenbei bemerkt hat er nicht nur mit seinem Schlagzeugspiel wesentlich zu der musikalischen Qualität von Jancree mit teils internationalem Song-Niveau beigetragen, er hat auch als Arrangeur, Mitproduzent und äußerst diszipliniertes Bandmitglied auf und hinter der Bühne Außerordentliches geleistet. »Klaus war in all den langen Jahren bei Jancree immer absolut professionell mit hohem Anspruch in allen Belangen und eine feste Größe im Bandgefüge. Sei es vor und bei Studioaufnahmen oder auf der Bühne. Bei Interviews, Foto-Sessions, Promotion-Arbeit oder Gesprächen und Verhandlungen, wenn es um Anliegen der Band ging. Er war immer auf den Punkt vorbereitet, extrem fokussiert, konstruktiv arbeitend und zudem ohne jegliche Allüren und Gehabe unterwegs. Ein absoluter Vollprofi in seiner ganzen Haltung, vom Können und musikalischen Wissen her, der schon alleine in dieser Hinsicht Vergleiche mit großen Namen nicht zu scheuen braucht. Da geht ein ganz Großer von der Bühne!« : sagt Jancree-Frontmann Olaf Steffens über seinen langjährigen Weggefährten, dessen umfangreiche Qualitäten und Abschied vom Musikerleben.
Klaus Schmid hat in jedem Fall mit seinem Schlagzeugspiel und -stil bei Jancree über Jahrzehnte weit über die Metropolregion Rhein-Neckar und den Südwesten hinaus viele musikbegeisterte Menschen beeindruckt, bei Konzerten und Tonträgern eindrückliche Spuren hinterlassen und darüber hinaus einige junge Drummer, vor allen Dingen von den späten 80igern bis in die 2000er Jahre, inspiriert. Es ist absolut lohnenswert, sich mit seinem Drumming näher zu beschäftigen und sich die vielen Songs anzuhören, bei denen er mitspielt.
Näheres über seine Vita und sein musikalisches Schaffen, Hörproben, Bezugsquellen sowie umfangreiches Fotomaterial und Background-Storys zu und über Klaus Schmid hier auf der Homepage und nachzulesen in der offiziellen Jancree-Biografie We've come a long way.
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Die Rheinpfalz, 07. Dezember 2021
Zum Artikel in den Pressestimmen
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Interview und Kurzportrait mit Jancree-Frontmann Olaf Steffens
SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz 03. März 2021
Für alle, die das Interview und Kurzportrait mit Jancree-Frontmann Olaf Steffens in der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz am 03. März verpasst haben oder es noch mal in voller Länge anschauen wolllen. Vielen Dank an dieser Stelle an Moderator Martin Seidler, Nadja Rogol, Mona Geier und die gesamte SWR-Studio-Crew für die perfekte Arbeit in bester Atmosphäre rund um die Sendung!
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